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Sich der Pause hingeben

Eine Herausforderung der Achtsamkeitspraxis liegt darin, nicht nur halbherzig oder aus Pflichtgefühl zu üben. Wie oft geschieht es, dass wir "ein bisschen" achtsam sind, unser Geist aber in großen Teilen mit etwas ganz anderem beschäftigt ist?


Da hallt noch immer der Konflikt mit dem Kollegen nach, noch immer entspinnt die Sorge um unsere Kinder ihre Geschichten oder wir planen in unserer Rastlosigkeit die kommenden Monate und Jahre.


Wir können dem Geist nicht einfach befehlen zur Ruhe zu kommen. Jeder Befehl wie "ENTSPANN DICH" oder "Jetzt beruhig dich doch mal", wirft nur neue Wellen auf, lockt den inneren Kritiker an, und führt zu Anspannung im Körper.


Wir können ihn aber dabei unterstützen, in dem wir nicht nähren, was ihn aufwirbelt. Dazu laden wir Hingabe in unsere Praxis ein. Wir erinnern uns an die Momente, in der wir Friedlichkeit, Zufriedenheit, Freude empfunden haben in der ungestörten Beobachtung unseres Körpers, unseres Atems. Wir erinnern uns daran, dass ein klarer Geist, ein ruhiges Herz, eine Pause, die beste Voraussetzung sind, um dem Leben zu begegnen. Dass alles Handeln, was aus solcher Klarheit entspringt, uns selbst und anderen hilfreicher sein wird als hastige Reaktionen oder stundenlanges Wälzen der selben Fragen.


Es kann dann mitunter hilfreicher sein sich nur fünf Minuten Achtsamkeitspraxis vorzunehmen. Keinen Druck auf sich auszuüben besonders lange praktizieren zu müssen. Diese fünf Minuten jedoch ganz und gar der Achtsamkeit zu widmen. Ganz und gar in den Körper hineinspüren oder sich dem Fluss des Atems anzuvertrauen.


Natürlich wird auch in diesem Fall der Geist sich immer wieder etwas anderem zuwenden. Doch nun sehen wir ganz klar: wem oder was geben wir so viel Autorität in unserem Leben, dass es nicht einmal fünf Minuten warten kann? Ist diese übermäßige Bedeutung gerechtfertigt? Will ich das eigentlich, dass diese Frage, dieses Thema so viel Raum einnimmt?


Anzuerkennen, dass wir Pausen brauchen, von unseren Sorgen, unseren Rollen, unseren Plänen, ist wichtig. Achtsamkeit schenkt uns einen Raum der außerhalb aller Tätigkeit für uns zugänglich ist. Eine Friedlichkeit im "Einfach-nur-sein-drüfen". Um sie zu erreichen hilft es Hingabe zur Pause zu praktizieren. Uns die volle Erlaubnis zu erteilen Innehalten zu dürfen. Und uns während unserer Übung immer wieder daran zu erinnern.


 

Weitere praktische Übungen und Anleitungen zum Umgang mit unserem inneren Erleben biete ich vom 21. bis zum 23. Februar in dem Seminar "Emotionen achtsam begegnen" mit Tineke Osterloh in Hamburg an. Noch sind einige wenige Plätze offen.

Mehr Informationen und Anmeldung findet ihr hier.

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